Reizthema
Wenn wir in alltäglichen Gesprächen von unserer Firma erzählen, werden wir oft mit eher kritischen Reaktionen auf das Stichwort “Denkmalpflege” konfrontiert. Denkmalpflege scheint ein Reizthema zu sein. Sei es, weil viele selbst schon schlechte Erfahrungen gemacht haben oder weil sie im Freundeskreis oder in der Familie jemanden kennen, der in die langwierigen Mühlen der Bürokratie gelangt ist und am Schluss nicht den geplanten Umbau umsetzen konnte. Wir fragen uns, wieso das so ist.Weshalb gibt es so viele Vorbehalte gegenüber der Denkmalpflege? Was wären mögliche Lösungsansätze?
eigentum
In der Schweiz wird das materielle Eigentum hoch geschätzt und es gilt die allgemeine Devise, dass der Eigentümer oder die Eigentümerin selbst entscheiden darf, was mit dem Eigentum passiert. Nun ist es so, dass bei Immobilien, die potenziell schutzwürdig sind oder die schon unter Schutz gestellt wurden, die Gemeinde und/oder der Kanton mitbestimmen darf und soll. Ein Grund dafür ist, dass ein öffentliches Interesse besteht, das baukulturelle Erbe zu pflegen und erhalten. Für die meisten Menschen ist klar, dass beispielsweise die Berner Altstadt bestehen bleiben muss. Jedoch das eigene Gebäude? Vermutlich ist dieser Umstand für viele Hausbesitzende schwer nachvollziehbar und mit am schlechten Image der Denkmalpflege beteiligt.
Informationen
Besteht der Wunsch nach einem Umbau des geschützten Gebäudes, kommt nicht selten vor, dass die Eigentümerschaft schlecht informiert wurde. Dann kann es vorkommen, dass ein fertiges Umbau-Projekt bereits vorliegt, bevor die Gemeinde (oder der Kanton ) mit einbezogen wurde. Dies kann zu Zeitverzögerung, viel Ärger, Unverständnis und höheren Kosten führen. Jedoch ist es leider auch so, dass selbst Architekturbüros oft die Kundschaft mit historischen Gebäuden schlecht beraten. Dazu braucht es ein Wissen über die Abläufe, ein fundiertes Fachwissen und Verständnis bei Bestandsgebäuden sowie ein Netzwerk für Spezialwissen.
Lösungsansatz
Ein Lösungsansatz aus unserer Sicht wäre bessere Information, Unterstützung und Aufklärung. Es könnte viel erreicht werden, wenn Baukultur in der Bevölkerung besser verstanden werden würde. Wieso nicht bereits in der Schule damit beginnen, sich mit der gebauten Umwelt zu beschäftigen?
Entspannt umbauen
Sehr oft können Kosten, Zeit und Ärger erspart bleiben, wenn frühzeitig die relevanten Informationen eingeholt und die nötigen Grundlagen zu einem Gebäude erforscht werden. Ebenso wichtig ist es, bereits vor einer Umbau-Planung die richtigen Personen zu kontaktieren, damit beispielsweise der Handlungsspielraum geklärt ist.
Denn auch ein geschütztes oder inventarisiertes Gebäude soll weiterhin genutzt und verändert werden! Wir haben aus eigener Erfahrung gelernt, dass die Möglichkeiten nicht unbedingt teurer oder weniger energieeffizient sind, sondern mit Hilfe der Subventionen der Denkmalpflege schönere und qualitativ hochwertigere Lösungen erzielt werden können.
Links
Möchten Sie mehr wissen? Lesen Sie unsere Journal-Artikel zu „Denkmalpflege: Wichtige Begriffe“ und „Abläufe bei inventarisierten Gebäuden“. Gerne können Sie uns auch bei Fragen kontaktieren.
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